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Pressemitteilung

9 Fragen der Tutzinger Nachrichten an unseren Bürgermeisterkandidaten

Fragen an die Tutzinger Bürgermeisterkandidaten Rudolf Krug

·         Welche politische Partei wird Ihre Kandidatur unterstützen bzw. wer hat Sie vorgeschlagen?
Von den Freien Wählern und der ÖDP wurde ich vorgeschlagen und einstimmig aufgestellt.
Es gibt auch Signale von anderen Gruppierungen, die mich unterstützen wollen.
(Mittlerweile sind das die Grünen und die „Bürger für Tutzing“)

·         Was reizt Sie an der Aufgabe Bürgermeister von Tutzing zu werden?
Ich lebe sehr gerne in Tutzing und in den Jahren als Gemeinderat hat es mir viel Freude gemacht, mit Menschen in Kontakt zu treten, deren Ansichten und Bedürfnisse zu verstehen  und auch helfen zu können. Ich habe immer darum gerungen, den Charakter  dieser außergewöhnlichen Gemeinde zu erhalten und behutsam voran zu bringen.  Die Entwicklung der letzten Jahre macht mir aber ernsthaft Sorgen. Viele Dinge laufen mehr und mehr aus dem Ruder und ich meine, dass eine Veränderung dringend nötig  ist. Für die vielen Bürger, die meine Sorgen teilen, möchte ich die Alternative zum Amtsinhaber bieten.  Wer Dinge verbessern will, muss sich auch der Herausforderung stellen und Verantwortung übernehmen. Ich bin dazu  bereit.

·         Warum sollten die Tutzinger Sie wählen?
Ich verfolge eine klare Linie und hänge meine Fahne nicht in den Wind. Demokratie und Bürgerbeteiligung sind die Basis meiner Politik. Das habe ich schon durch den Anstoß von Bürgerinitiativen und eines  Ratsbegehrens bewiesen.  Ich stehe dafür, dass  zwischen dem Bürgermeister, dem Gemeinderat und den Rathausmitarbeitern ein offener, konstruktiver und respektvoller Umgang vorherrscht. Für die Bewältigung der vor uns liegenden Aufgaben und deren Finanzierung setze ich auf eine für alle nachvollziehbare Struktur.  Als Gemeinderat und Mitglied des Bau- und Ortsplanungsausschusses sowie des Umwelt- und Verkehrsausschusses bin ich bereits in die Themen eingearbeitet, die auf mich als Bürgermeister zukommen werden.

·         Wo sehen Sie Ihre besonderen persönlichen Stärken, mit denen Sie Tutzing in eine sichere Zukunft führen wollen?
Ich leite seit 20 Jahren ein von mir gegründetes Unternehmen und führe große internationale Projekte im IT-Bereich durch. Dabei sind Mitarbeiterführung, Budgetkontrolle, das Definieren der Aufgaben, strukturiertes Projekt-Management und der Umgang mit Auftraggebern im In- und Ausland mir seit Jahren geläufige Grundaufgaben. Durch langjährige Erfahrung habe ich ein Gespür für Problemfelder, Gelassenheit, Diplomatie und einen konstruktiven Umgang mit Kritik entwickelt. Erfolgreich kann man nur im Team sein. Einzelkämpfer können auf Dauer wenig bewirken. Das alles kann auf Tutzing übertragen werden, denn eine Gemeinde von der Größe Tutzings muss zukünftig professionell geführt werden.       

·         Welche Aufgabe hat für Sie absolute Priorität, wenn Sie Bürgermeister werden?
Die Konsolidierung der Finanzen. Dazu gehört auf der Einnahmenseite die Bereitstellung von Grund für ertragreiches Gewerbe. Die Beschaffung von erschwinglichem Wohnraum für Einheimische, um die Abwanderung der jüngeren Generationen zu verhindern, ist ein weiteres Top-Thema. Hier denke ich vor allem an Einheimischen-Modelle und sozialen Wohnungsbau. Vorausschauend müssen Außenbereichsflächen erworben, baureif gemacht und an Einheimische zu Preisen verkauft werden, die auch für Menschen mit mittleren Einkommen erschwinglich sind.

·         Wie gehen Sie mit den Sorgen der Bürger vor zu viel Wachstum um?
Ich teile die Sorgen der Bürger. Die überzogene Ausweisung von Baurecht in der letzten Zeit geht absolut in die falsche Richtung. Auch der Verzicht einer Hotelnutzung zugunsten einer Wohnbebauung auf dem Seehof-Gelände war aus meiner Sicht ein Fehler.  Hochpreisige Wohnungen schaffen nicht den dringend benötigten, bezahlbaren Wohnraum für Einheimische, sondern lösen lediglich einen weiteren Anstieg der Bevölkerung aus. Die jetzt schon überlastete Infrastruktur und die Gemeindeverwaltung werden damit erhebliche Probleme bekommen. Die Gemeinde muss endlich anfangen, mit einer  vernünftigen Ortsplanung gegen zu steuern.  

·         Wie sieht Ihr Konzept für mehr Verkehrssicherheit aus?
Vorrangig muss für mehr Miteinander und Rücksichtnahme unter allen Verkehrsteilnehmern geworben werden. Wichtig ist es, sichere Fußgänger-Überwege zu schaffen, wie z. B. in Tutzing Nord beim Lidl, für den ich schon seit 5 Jahren kämpfe und auf dem Schulweg zwischen den Schulen und der Würmseehalle. Die Ampelschaltung an der Oskar-Schüler-Str. sollte alle einmündenden Straßen berücksichtigen. Fahrradwege und  Fahrradstreifen sowie die Schaffung von Bürgersteigen (z. B. Beiselestraße) sind weitere Ziele. Tempo-30-Regelungen sollen dort ausgewiesen werden, wo sie für mehr Verkehrssicherheit sorgen.

·         Wie werden Sie als erster Bürgermeister die Energiewende vorantreiben?
Die Energiewende muss weitergehen und auch Tutzing muss sich endlich mit den neuen Herausforderungen im Energiebereich sowohl ökologisch als auch ökonomisch auseinandersetzen. Es ist höchste Zeit, für Tutzing und seine Ortsteile, umsetzbare Energiekonzepte zu entwickeln. In Traubing kann das kostengünstig in die Dorferneuerung eingebunden werden. Dabei geht es um Energie-Einsparungen durch energetische Sanierungen und die Nutzung erneuerbarer Energieformen auch im Rahmen von  Bürger-Beteiligungen. Hier kann Tutzing wirtschaftlich und ökologisch profitieren.  Als Umweltreferent des Gemeinderats bin ich bereits mit dem Energiewendeverein in Kontakt.  Für alle Maßnahmen muss neben der Wirtschaftlichkeit auch der Landschaftsschutz und die Nachhaltigkeit sichergestellt sein. Bei der Tiefen-Geothermie zur Strom-Gewinnung, wie in Bernried, ist das beispielsweise nicht gegeben.

·         Tutzings Kassen sind leer. Wie wollen Sie trotzdem längst überfällige Investitionen realisieren?
Ein verantwortungsvoller Umgang mit den Steuergeldern  ist die Grundvoraussetzung. Auch bei schlechter  Finanzlage sind dann wichtige Maßnahmen realisierbar. Die knappen vorhandenen Mittel müssen im Rahmen von klaren Prioritäten auf die wichtigsten Projekte konzentriert werden. Das gleichzeitige Angehen vieler Themen, wie bisher, überlastet die Verwaltung und führt zu unbefriedigenden und überteuerten Ergebnissen. Ein unkoordiniertes Abarbeiten und fehlende Übersicht führen zu Fehlern bei der Planung und Umsetzung. Beispiele sind unter anderem die Würmseehalle und der Radweg nach Kampberg. Die Größenordnung der dadurch entstandenen Verluste gefährdet den finanziellen Spielraum einer Gemeinde auf Jahre. So etwas müssen wir künftig unbedingt vermeiden.  Ausgaben für juristische Beratung, Fachexperten und Gutachten müssen auf das unbedingt Notwendige reduziert werden.

Veröffentlicht in den
Tutzinger Nachrichten Ausgabe Februar 2014
Die komplette Ausgabe finden Sie hier

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